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Hinweis:
Die Informationen sind von den Autoren anhand wissenschaftlicher Studien und Erfahrungen aus der Praxis zusammengetragen worden. Für etwaige Schäden, die aus der Nachahmung der beschriebenen Übungen resultieren, können die Autoren und der Verlag keine Haftung übernehmen.

Die Marken- und Namensrechte von Fit mit Hund®, HundeBBP® und HUNDSFIT® liegen bei Tanja Petrick. Inhaber der Marken- und Namensrechte von Personal Training S.P.E.Z.I.A.L.® ist Sascha Winkler.

HEEL Verlag GmbH
Gut Pottscheidt
53639 Königswinter
Tel.: 02223 9230-0
Fax: 02223 9230-13
E-Mail: info@heel-verlag.de
www.heel-verlag.de

© 2016 HEEL Verlag GmbH

Text: Tanja Petrick, Kerstin Gey, Jan Mohr, Sascha Winkler
Layout: Marc van der Ploeg / vdp design concepts, Köln
Lektorat und Bildredaktion: Claudia Harhammer
Alle Fotos © Evelyn Mazanke (www.foto-augenweide.de)
Mit Ausnahme von:
© Torsten Kollmer (U1, S. 7, 32, 34 oben, 40/41, 43, 45, 47, 53 oben, 61, U4)
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Alle Rechte, auch die des Nachdrucks, der Wiedergabe in jeder Form und der Übersetzung in andere Sprachen, behält sich der Herausgeber vor.

Es ist ohne schriftliche Genehmigung des Verlags nicht erlaubt, das Buch und Teile daraus auf fotomechanischem Weg zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer bzw. mechanischer Systeme zu speichern, systematisch auszuwerten oder zu verbreiten.

ISBN 978-3-95843-224-6

Inhaltsverzeichnis

Einleitung: Die 4 Säulen der Fitness

Grundlagenwissen

Mensch – Basiswissen Fitness

Hund – Verhalten & Lernen

Hund – Physiologie & Trainingslehre

Bewegung

HundeBBP®: Hunde-Bauch-Beine-Po

Rumpf: Rücken – Bauch – Nacken

Beine: Vorderbeine – Hinterbeine

Ganzkörper training für den Hund

Gesundheitsspaziergänge

Ausdauer- und Krafttraining für Hund und Halter

Krafttraining für Hundehalter

HUNDSFIT®: For tgeschrittene Fitness-Par tnerübungen für Hund und Halter

Personal Training S.P.E.Z.I.A.L.®

Interaktive Beziehung

Gesundheitsförderliche Entwicklung

Personal Training für Extremspor tler sowie leistungsorientier te Hundehalter und deren Hunde

Trailrunning / Crosslauf

Mountainbiking

Schwimmen

Stand Up Paddling (SUP) / Surfen / Kanu / Kajak

Langlauf & Tourenski

Aktivurlaub mit Hund

Entspannung

Vor teile des gemeinsamen Entspannungstrainings

TETA: Total entspannt, total aktiv

Negative Folgen dauerhafter Anspannung

Einblick in Methoden und Übungen

Achtsamkeit in Natur und Alltag

Musik und Farben

Positive Effekte eines Lebens in Balance für den Hund und seine Familie

Medizin und Therapie

Ganzheitliche Therapie zum Wohle des Hundes

Fallbeispiele aus der Praxis

Graue Schnauzen

Therapie und Sterbebegleitung

Ernährung

Nährstoffe und ihre Funktionen

Vergleich von Industriefutter und ‚Hausmannskost‘

Futter für alle Lebensphasen: Welpe, Adultus, Senior

Sonderbedarf: Gebrauchs- und Spor thund

Giftliste

Autoren

Fit mit Hund®: eine Markengeschichte

Quellenverzeichnis

EINLEITUNG: DIE 4 SÄULEN DER FITNESS

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Die 4 Säulen der Fitness: Bewegung, Entspannung, Ernährung, Therapie

Die Märkte im Fitness-, Gesundheits- und Hundebereich haben sich in den letzten Jahren tiefgreifend gewandelt. Zunächst einmal sind sich die Hundehalter der Notwendigkeit, auch erzieherisch tätig zu werden, stärker bewusst. Auch der präventive Gesundheitsaspekt wird immer wichtiger, während die Freizeit knapper und das Zeitmanagement komplexer werden.

Fit mit Hund® kombiniert diese Ansprüche und Notwendigkeiten auf effektive und sinnvolle Weise, sodass Hund und Mensch die Zeit gemeinsam nutzen und auf sportlicher und therapeutischer Basis etwas für die Gesundheit tun können.

Fit mit Hund® bietet dazu professionelles Fitnesstraining sowie Aus- und Weiterbildungen und fördert die Zusammenarbeit von Trainern, Therapeuten und Ärzten. Das Ziel ist eine auf den Hund und den Halter angepasste Beratung und Betreuung unter Berücksichtigung von Anlagen, Zielen und Möglichkeiten. Ein Fitnesstraining von Hund und Halter sollte stets von Fachleuten durchgeführt werden. Dabei ist Tanja Petrick (Gründerin von Fit mit Hund®) darauf bedacht, Hund und Mensch immer aus einer ganzheitlichen Perspektive zu betrachten.

VERTRAUEN SIE IHREM HUND, DANN VERTRAUT ER IHNEN AUCH.

Wir möchten jeden Hund und jeden Hundehalter aktiver und gesünder machen. Fit mit Hund® ist jedoch kein neuer Hundesport und kein Ersatz für die Hundeschule oder die Tierphysiotherapie. Es ist vielmehr eine sinnvolle und notwendige Ergänzung und ein Plus an Lebensqualität, Aktivität und Gesundheit für Hund und Halter – egal, ob Sie einen Familien-, Sport- oder Diensthund haben, wie alt Sie sind oder ob Sie Fitnessanfänger oder -profi sind. Denn jeder Hundesportler und Hundehalter weiß, dass präventives Fitnesstraining, d. h. ein gezieltes Training von Ausdauer, Kraft, Koordination und Beweglichkeit, die Leistungsfähigkeit von Hund und Halter steigern sowie Verletzungen und Verschleißerscheinungen an Gelenken minimieren und vorbeugen kann. Der Wunsch nach mehr Aktivität und Zeit für den Hund oder sich selbst sowie hohe Belastungen in der Rettungshundearbeit oder bei Hundesportarten wie Zughundesport, Agility und Dogdancing erfordern ergänzende Trainingseinheiten und eine ganzheitliche Beratung und Zusammenarbeit von Trainern, Therapeuten und Ärzten für optimale Betreuungsmöglichkeiten.

Das Fundament für das gemeinsame Fitnesstraining von Hund und Halter ist allerdings ein beziehungsorientiertes Miteinander von Hund und Mensch sowie eine medizinische Grundversorgung (regelmäßige Kontrolle durch einen Arzt bzw. Tierarzt). Auf dieser Basis kann man gemeinsam sehr viel erreichen. Der Besuch einer Hundeschule und regelmäßiges Hundetraining bzw. das Ausüben eines zum Hund passenden Hundesports ist zusätzlich zum Fitnesstraining für die meisten Hunde unumgänglich. Achten Sie auf die Balance zwischen Bewegung und Entspannung.

Tanja Petrick, Kerstin Gey (Therapie, Entspannung), Jan Mohr (Ernährung) und Sascha Winkler (Personal Training) schreiben in diesem Buch über die 4 Säulen der Fitness, auf denen das Konzept von Fit mit Hund® basiert, sowie die sich daraus ergebenden Möglichkeiten und zeigen auf, wie gewinnbringend das professionelle Fitnesstraining von Hund und Halter und die Zusammenarbeit von Trainern, Therapeuten und Ärzten in puncto Gesundheit und Leistungssteigerung sind.

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images WARUM IST FITNESSTRAINING FÜR HUND UND HALTER WICHTIG?

Mehr gemeinsame Zeit und Abwechslung

Vorbeugung von Krankheiten (Bluthochdruck, Diabetes II) und Verletzungen

Gewichtsreduktion und Körperstraffung

Verbesserung der Muskelkraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit

Ausgleich muskulärer Dysbalancen

Optimale Regeneration nach Krankheiten und Verletzungen

Verbesserung der Körperhaltung

Seelischer Ausgleich und Entspannung

Steigerung der geistigen Fitness

Leistungsvorbereitung und Leistungssteigerung

Familienfreundliche Beschäftigung

Zufriedenheit und Teamarbeit

Dabei gibt es für das gemeinsame Fitnesstraining von Hund und Mensch scheinbar unendlich viele Übungen und Variationen. Denn wer verstanden hat, wie einzelne Muskeln arbeiten, kann daraus Übungen für Hund und Mensch ableiten. Bekannte Übungen für den Hund aus dem Bewegungstraining für Hunde (ähnlich der Tierphysiotherapie) dienen präventiv angewendet als ideale Basis für das Muskelaufbautraining beim Hund.

Der Wert unseres Programms und unserer Trainer und Therapeuten liegt daher in der Fähigkeit, den Hund und Hundehalter entsprechend der Trainingsziele, Veranlagungen und Möglichkeiten zu beraten und zu betreuen. Für jeden Hund und jeden Hundehalter finden sich passende Übungen, doch nicht alle Übungen passen zu jedem Hund und Hundehalter.

TRAINER, THERAPEUTEN UND ÄRZTE SOLLTEN ZUSAMMENARBEITEN.

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Wir stellen Übungen und Möglichkeiten für ein präventives (vorbeugendes) Fitnesstraining vor und erläutern Theorie und Praxis auf leicht verständliche Weise. Bitte vergessen Sie auch nicht, dass ein Warm-up (Aufwärmen) und ein Cool-down (Abkühlen) stets zum Training dazu gehören.

Die in diesem Buch aufgeführten Übungen gehen von gesunden Hunden und gesunden Hundehaltern aus. Für ein auf Sie und Ihren Hund zugeschnittenes Fitnesstraining gibt es wichtige Aspekte, die vor Trainingsbeginn mit einem ausgebildeten Trainer abzuklären sind:

images Sind Sie und Ihr Hund gesund?

images Wie lautet die Einschätzung des Hundetrainers?

images Wie lautet die Einschätzung des Physiotherapeuten?

images Wie lautet die Diagnose des Arztes?

images Gibt es Vorerkrankungen?

images Wie alt sind Sie und Ihr Hund?

images Gibt es Fragen zur Kommunikation mit Ihrem Hund?

images Wie haben Sie und Ihr Hund bisher trainiert?

images Kennen Sie sich mit Warm-up und Cool-down aus?

images Wie gestalten Sie Ihren Alltag und Ihre Woche?

images Welche Vorlieben bringen Sie und Ihr Hund mit?

images Rasse, Größe und Gewicht des Hundes?

images Welche Ziele verfolgen Sie?

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Bei Fragen und Wünschen
kontaktieren Sie uns unter:

www.fit-mit-hund.com

GRUNDLAGENWISSEN

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In allen Bereichen des Lebens ist eine solide Basis die Grundvoraussetzung für Fortschritt. Der Sport stellt hier keine Ausnahme dar, denn gerade hier muss Fachwissen vorhanden sein, um individuell beraten und betreuen zu können, Leistungsstufen anzupassen und Ziele dadurch letztendlich erreichbar zu machen.

Sie sollten sich immer darüber im Klaren sein, wohin es gehen soll und was Sie erreichen wollen. Erst wenn die Ziele abgesteckt sind, kommen Methoden zur Messung und Kontrolle zur Anwendung, um am Ende eine Bewertung durchführen zu können. Die Beziehung zum Hund (Kommunikation/Erziehung), das Fachwissen und die ganzheitliche Sicht sind für den Erfolg entscheidend.

Bevor Sie also ein gemeinsames Fitnesstraining planen, ist ein gewisses Grundlagenwissen notwendig.

Mensch – Basiswissen Fitness

Mit fundiertem Wissen in der Anatomie und Trainingslehre sowie in der Auswahl und Ausführung von Übungen wird der Grundstein für ein gemeinsames Fitnesstraining gelegt. Genaue Kenntnisse über Lage und Funktion verschiedener Körperpartien sind unabdingbar. Die allgemeine und spezielle Anatomie sowie der aktive und passive Bewegungsapparat sind hier die zentralen Themen. Darauf aufbauend sollten die Trainingsmethoden auf die individuellen Trainingsziele abgestimmt sein, um gezielt Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination trainieren zu können.

Kraftausdauer, Schnellkraft und Maximalkraft sind die zentralen Elemente des Krafttrainings. Abwechslungsreiches und systematisch aufgebautes Training kann die Gelenke schützen und stabilisieren. Einseitiges Krafttraining muss unbedingt vermieden werden, da es die Gelenke belasten und zu vorzeitigem Verschleiß oder muskulärer Dysbalance führen kann.

Um das Training optimal zu gestalten, sollte man beweglich sein und die Gliedmaßen gut koordinieren können. Dabei geht es um die Feinabstimmung der Bewegung zwischen Gehirn, Gliedmaßen und Rumpf. Gerade diese Komponenten werden von den meisten Menschen trotz ausreichender Bewegung vernachlässigt, was sich gerade im Alter negativ auswirken kann.

Energiebereitstellung (aerob/anaerob), Belastungskontrollen (z. B. Pulswerte, Referenzwerte Körpermessung) oder funktionelles Training runden den umfassenden Themenkomplex ab.

Gerade beim Konzept des funktionellen Trainings werden sowohl ohne Zubehör als auch mit einfachen Hilfsmitteln ganze Muskelgruppen beansprucht. Im Gegensatz zu den Kraftmaschinen im Fitness-Studio, die mit geführten Bewegungsbahnen arbeiten und die Muskeln oft isoliert fordern, orientiert sich das funktionelle Training an der Lebenswirklichkeit bzw. am Alltag.

Laufen, Stehen, Aufstehen, Heben, Tragen, Hocke, Ausfallschritt, Beugen, Stoßen, Ziehen und Drehen sind ganz typische Bewegungen und gehören zum Bewegungsrepertoire jedes gesunden Menschen.

Was nützen Ihnen Muskelpakete, wenn Sie sich bereits verheben, wenn Sie Ihr Kind auf den Arm nehmen? Funktionelles Training hilft Ihnen u. a. beim Laufen, Beugen, Lastenheben, Treppensteigen – die Vorteile sind mannigfaltig. Da dieses Training mehrere Muskelgruppen aktiviert, verbrauchen Sie mehr Energie und verlieren schneller an Gewicht.

Bei funktionellen Übungen lernt der Sportler, das Körpergewicht zu halten und in verschiedenen Stellungen zu stabilisieren und auszubalancieren.

Wenn diese Basisübungen beherrscht werden, können Übungen mit Hilfsmitteln und auf instabilem Untergrund absolviert werden. Daher müssen alle Muskelgruppen, die eine stabilisierende Funktion haben, zunächst durch das richtige Training auf stabilem Untergrund gestärkt werden. Später können als Hilfsmittel u. a. Gymnastikbälle, Schaumstoffkissen, Balance-Pads, Medizinbälle und Gewichtsmanschetten zum Einsatz kommen.

Beim funktionellen Training wird besonders auf eine sorgfältige Ausführung der Übungen geachtet, denn nur dann werden die Bewegungsabläufe für das Zusammenspiel der Muskelgruppen, Gelenke, Sehnen, Bänder und Nerven im Gehirn verankert. So kann der Körper diese Bewegungsmuster in Alltagssituationen viel schonender und effektiver umsetzen. Ein weiterer Vorteil besteht in der Aktivierung der Tiefenmuskulatur des Rumpfes, die bei herkömmlichem Krafttraining an Maschinen oft vernachlässigt wird.

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